Dienstag

vorschusslorbeeren.

ich habe mich schon lange gewundert, warum jemand zu mir „ten dollars, THANKS“ sagt, wenn ich eben zehn dollar zu bezahlen habe. hiesse das nicht korrekterweise „ten dollars, PLEASE“? jedenfalls ist das so in anderen englischsprachigen ländern.
jetzt weiss ich warum: die aussies sind keine dienstleistungsgesellschaft (obwohl sie immer freundlich sind im laden oder restaurant). sie bedienen nicht gerne, deshalb sind sie auch nicht gerne in der rolle, andere zu bedienen und bringens schnell hinter sich indem sie nicht aufs geld warten, sondern sich gleich bedanken...
ergo werden sie auch nicht gerne bedient und bestellen zwei bier folgendermassen: „two beer, thanks!“.

Samstag

kulturgut.

neben „homo faber“ und „die verlorene ehre der katharina blum“ steht noch ein einziges deutschsprachiges buch im regal der unibuchhandlung der universität queensland. und zwar „thomas brussig, helden wie wir“. was müssen die aussies für ein bild von uns haben?

Montag

Highheelboots.

Gefütterte stiefel zu kurzen röcken werden ja bei uns auch getragen. Aber wenn immerzierliche asiatinnen kniehohe moonboots zu miniminiröcken tragen, dann fordert diese mode doch ein gewisses schmunzeln.

SeePferdchenSalami.

bin etwas verwirrt. komme gerade aus einem laden in china-town. dort gibt es alles für die chinesische küche, das kann man sich ja denken. was ich mir allerdings nicht denken konnte ist, dass man so viele sachen essen kann, die ich im urzustand alles andere als appetitlich finde. da ist man fast noch dazu geneigt, sich das als essbar vorzustellen, wovon man wenigstens den namen kennt. so habe ich neben getrockneten seepferdchen und anderen (ehemaligen) meeresbewohnern allerdings auch riesige getrocknete hautlappen gesehen, die man evtl als rinderohren einordnen könnte. und unter einer glastheke sieht man haufen von zutaten, die man gut und gerne als geschredderte katzen oder hunde erkennen könnte.
es steht zwar immer dran was es ist, aber da ich von den chinesischen schriftzeichen allerhöchstens den preis entziffern kann, hilft mir das auch nicht wirklich weiter...
ach, und ein tausenderpack räucherstäbchen kostet nur 5 Dollar.

Sonntag

kondomfrei.

wäre ich noch 15, dann würde ich bei jeder flasche saft, die ich hier in die hand nehme, anfangen zu lachen: es steht nämlich fett, meistens noch rot hervorgehoben, „no preservatives“ drauf.

hausmarke.

sehr verbreitet auf öffentlichen toiletten sind hier heissluftföns statt papierhandtüchern. und die sind meistens von einer firma namens mac donald. witzig ist nun, wenn ein solcher fön auf der toilette bei mc donalds hängt.

Mittwoch

tausch.

ein baby-wickelraum heisst hier „baby changing station“. das wäre ja eigentlich sehr praktisch, man gibt sein baby mit der vollgeschissenen windel ab und bekommt ein neues (bzw. neu gewickeltes) baby zurück...

Montag

rounded.

auf supermarktbelegen steht unter dem eigentlichen betrag ein „rounded“ und dann ein weiterer betrag. da man hier scheinbar gerne dünne brieftaschen hat, hat man vor etlichen jahren die ein- und zwei-centmünzen abgeschafft. die kleinste münze ist also 5 cent.
im supermarkt dagegen stehen auf den preisschildern dennoch beträge wie 4,99$. das führt dann dazu, dass an der kasse alle pfennigbeträge sehr wohl wahrgenommen werden und erst beim endergebnis gerundet wird, nach oben oder nach unten. lustig.

Freitag

p.o.m.

"prisoners of mother england" werden die guys aus uk hier genannt.
müsste das nicht andersrum sein?!